Familientherapie/Systemische Therapie

Familientherapie/Systemische Therapie

setzt am System des Zusammenlebens, der Kommunikation und deren Mustern und Vereinbarungen an um zu verändern und zu heilen.

Die Systemische Therapie ist seit Ende 2018 in den Katalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen und damit nach langer Zeit der wissenschaftlich Anerkennung.

Zunächst eine gute kurze Einführung in die Familientherapie:


„Systemische Therapie (teils auch Systemische Psychiatrie oder Systemische Familientherapie) ist ein psychotherapeutisches Verfahren dessen Schwerpunkt auf dem sozialen Kontext psychischer Störungen, insbesondere auf Interaktionen zwischen Mitgliedern der Familie und deren sozialer Umwelt liegt. In Abgrenzung zur Psychoanalyse betonen manche Vertreter dieser Therapierichtung die Bedeutung impliziter Normen des Zusammenlebens für das Zustandekommen und die Überwindung psychischer Störungen (Familienregeln). Allerdings berücksichtigen auch andere Therapieformen wie zum Beispiel die Kognitive Kurzzeittherapie den 'systemischen' Aspekt. Die Systemische Therapie unterscheidet sich nach Angaben ihrer Vertreter unter anderem dadurch, dass weitere Mitglieder des für den Patienten relevanten sozialen Umfeldes in die Behandlung einbezogen werden. 

(...)Als wichtigster Startpunkt einer Systemischen Therapie hat sich eine möglichst präzise Auftragsklärung im Verhältnis von Therapeut und Klient/Kunde (die Bezeichnung Patient wird überwiegend abgelehnt) herausgebildet. Sind Ziele konkretisiert und für Klienten/Kunden und Therapeuten akzeptabel, kann die eigentliche Therapie beginnen. Sollte sich eine Therapie über mehrere Sitzungen erstrecken, empfiehlt sich eine gelegentliche neue Auftragsklärung, da sich Ziele über die Zeit einer Therapie ändern können. Als präferierte Form werden wenige Termine pro Therapie mit wenn möglich größeren zeitlichen Abständen zwischen den einzelnen Sitzungen gesehen, in denen die Klienten/Kunden eventuelle neue Erkenntnisse aus den Sitzungen in ihrer eigenen Lebenspraxis ausprobieren und/oder so genannte Hausaufgaben erledigen können. Insofern zeichnet sich die systemtherapeutische Vorgehensweise durch Sparsamkeit aus, die den Schwerpunkt auf Eigeninitiative des Klienten/Kunden setzt.

Gebräuchliche Techniken, Interventionen und Methoden sind u. A.:

  • Zirkuläre Fragen, die auf den vermuteten Standpunkt Dritter (...) bezogen auf wichtige Ansichten/ Verhaltensweisen/ Verhaltensänderungen abzielen. Bspw.: Was würde Ihr Mann tun, wie würde er sich fühlen, wenn Sie wieder samstags ausgehen würden?" (Ergänzung Jepsen).
  • Skalenfragen (Einschätzung zur Stärke/Intensität auf Skalen; Ergänzung Jepsen), zur Verdeutlichung von Unterschieden und Fortschritten.
  • Positives Konnotieren (Klar erkennbare Empathie, Wertschätzung und positive Verstärkung in der Kommunikation; Ergänzung Jepsen) (...) Herausarbeiten der positiven Aspekte von problematischen Sachverhalten.
  • Reframing (Kontextwechsel; Ergänzung Jepsen) von Sachverhalten, um Bedeutungs- bzw. Interpretationsveränderungen anzuregen (und um auch in problematischem Verhalten Ressourcen/ Fähigkeiten aufzuzeigen; Ergänzung Jepsen).
  • Paradoxe Intervention, i. d. R. Verschreibung des problematischen Verhaltens, um Automatismen zu verändern (und Kontrolle über das Verhalten zu erlangen bzw. dies zu vergrößern; Ergänzung Jepsen).
  • MetaphernarbeitParabeln und Geschichten als Umgehungstechnik für potentielle „Widerstände“. Durch diese indirekte Kommunikation muss sich der Klient nicht angesprochen fühlen und entscheidet selber ob und wann er sich mit den geschilderten Inhalten identifiziert (Ergänzung Jepsen).
  • Skulptur, Darstellen von Familienbeziehungen als Standbild aus Personen im Raum.
  • Soziogramm, die grafische Darstellung der sozialen Beziehungen
  • Psychodramatische Techniken wie Rollenwechsel und Rollentausch
  • Reflecting Team. Der Klient hört einfach zu wenn über ihn, seine Probleme, Stärken und Lösungspotentiale in wertschätzender Weise nachgedacht und diskutiert wird. Dies geschieht klassischerweise mit mindestens zwei Personen, die über die Dritte sprechen, kann aber auch nur durch eine Person erfolgen (Ergänzung Jepsen).
  • Hausaufgaben diverser und individuell angepasster Art zur Erledigung zwischen den Sitzungen.
  • Arbeit mit dem inneren Team/ inneren Kind (Ergänzung Jepsen).
  • Schwerpunkt ist die Lösungsorientiertung im Verhältnis zur Problemanalyse (Ergänzung Jepsen)
  • Hypnotherapeutische Verfahren in Kombination mit Lösungsorientierten Ansätzen. Arbeit mit inneren Bildern/Vorstellungen sowie Körperentspannungsverfahren um angezielte Gefühle imaginativ-körperlich zu verankern (Ergänzung Jepsen).

         https://de.wikipedia.org/wiki/Systemische_Therapie


Diese Darstellung kann natürlich nur eine erste Einführung sein und ist nicht umfassend was die Methoden und Ansätze angeht. Auf Wikipedia können Sie sich umfassender informieren sowie auf der Seite des Berufsverbandes DGSF.

Auf Arbeitsweise Beratung/Therapie können Sie anhand eines Fallbeispiels die Anwendung systemischer Verfahren anschaulich verfolgen, zudem wie sie mit anderen Orientierungen kombiniert werden.

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